Die Energiepreise am Terminmarkt (Stand 18. März) haben gegenüber dem Höchststand von Oktober 2018 teils deutlich nachgegeben. Beim Strom liegen die aktuellen Jahresprodukte für „Base“ bei ca. 45 €/MWh (2020) und ca. 44 €/MWh (2020 & 2021) und damit um ca. 7 €/MWh bzw. 15 % günstiger. Beim Erdgas liegen die aktuellen NCG-Jahresprodukte bei ca. 18,50 €/MWh (2020 & 2021 & 2022). 2020 liegt damit ca. 5 €/MWh (20 %), 2021 ca. 4 €/MWh (15 %) und 2022 ca. 2,5 €/MWh (12 %) günstiger als im Oktober letzten Jahres.
Die Gründe hierfür liegen beim Strom in gesunkenen Kohle- und CO-Preisen sowie aktuell starkem Druck auf den Spotmarkt aufgrund hoher Erneuerbaren Einspeisung in den letzten Wochen. Beim Gas drücken die hohen Speicherstände aufgrund des milden Winters und das global hohe LNG-Angebot auf die Preise. Die LNG-Preise haben sich zudem in Asien stark vergünstigt und steuern auf europäisches Niveau zu. Jetzt also kaufen? Zunächst ein Blick zurück: In unserer Mai-Ausgabe 2018 haben wir zuletzt die Trendwende bei den Energiepreisen diskutiert. Damals ging es mit den Preisen bergauf: sie notierten noch unterhalb 40 €/MWh beim Strom und unterhalb 18 €/MWh beim Erdgas. Als Hauptfaktor für die Entwicklung haben wir auf die steigenden CO2-Preise verwiesen, die damals bei 13 bis 14 €/t gelegen haben und heute bei ca. 22 €/t. Das alles bei sehr starker Volatilität: CO2 schwankte seit August zwischen 16 und 25 €/t, Strom 2020 zwischen 45 und 53 €/MWh (quasi im Gleichklang mit den CO2-Preisen). Sollte es mit den Preisen weiter bergab gehen, dürften wir das Niveau von Mai 2018 bald wiedersehen. Dies ist aber keineswegs ausgemacht: ein weiterer Anstieg des CO2-Preises, z. B. im Rahmen der ab 2019 wirksam gewordenen Marktstabilitätsreserve würde den Preis auch für Strom und Erdgas wieder anziehen lassen. Fazit: In diesem Umfeld sind Prognosen besonders schwierig und daher empfehlen wir - wie zumeist in unsicheren Zeiten - die Absicherung von Teilmengen.