Abwärmenutzung ist ein wichtiger Baustein für eine nachhaltige und effiziente Energieversorgung. Die Nutzung von Abwärme aus industriellen Prozessen bietet für Unternehmen viele Vorteile: Energiekosten werden gesenkt, CO2-Emissionen reduziert und die Wettbewerbsfähigkeit wird gesteigert. Viele kennen ihre Abwärmepotenziale, gehoben haben diese bisher die wenigsten, wenn man sich die Zahlen dazu anschaut. Der Grund: Vor dem Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine waren Energiepreise zu niedrig, als dass sich eine Investition in Abwärmenutzung rentiert hätte. Das hat sich nun geändert. Doch wie können Unternehmen die Potenziale der Abwärmenutzung erschließen und welche Fördermöglichkeiten gibt es dafür?
Die Bundesregierung hat vor dem Hintergrund der Klimaneutralität bis 2045 ein umfangreiches Maßnahmenpaket geschnürt, von denen auch die Unternehmen profitieren sollen. Es wird sowohl die Beratungsleistung gefördert als auch die Umsetzung der Maßnahmen. Insbesondere werden Maßnahmen zur Abwärmevermeidung, -nutzung oder -verstromung gefördert. Zuschüsse von bis zu 40 % für alle Unternehmensgrößen sind möglich. Gefördert wird die Abwärmenutzung insbesondere in Anlagen und Prozessen. Dazu gehören Prozess- und Verfahrensumstellungen, Maßnahmen zur Einbindung, Einspeisung oder Verstromung von Abwärme, Maßnahmen an der Gebäudeanlagentechnik sowie Maßnahmen zur Vermeidung von Energieverlusten. Neben Abwärmenutzung von Anlagen bietet sich auch die Nutzung von Abwärme aus Abwässern an. Zuschüsse von bis zu 75 % sind auch hier möglich. Gefördert werden Ersatz- und Neuanschaffung von hocheffizienten Anlagen oder Aggregaten für die industrielle und gewerbliche Anwendung.
Ein besonders hohes Potenzial bietet - vor dem Hintergrund der CO2-Neutralität - die eigene Wärmeversorgung über erneuerbare Energien. Gefördert wird die Nutzung von erneuerbaren Energien zur Bereitstellung von Prozesswärme oder -kälte in Unternehmen. Förderfähig sind unter anderem Anlagen zur Nutzung von solarer Strahlungsenergie, Biomasse, Umweltwärme oder Abwärme aus erneuerbaren Energien. Eine Bereitstellung von überschüssiger Wärme mittels Wärmenetze oder der Anschluss an diese ist ebenfalls denkbar und förderfähig.
Auch vor dem Hintergrund der Nachhaltigkeitsberichterstattung lohnt es, sich mit dem Thema Abwärmenutzung auseinanderzusetzen. Investitionen in diesem Bereich sind bisher für viele Unternehmen eine freiwillige Maßnahme. Diese wird aber unter der gesetzlichen Verpflichtung zur Nachhaltigkeitsberichterstattung zunehmend an Bedeutung gewinnen. Vor der Welle sein ist daher das Gebot der Stunde.
Fazit: 50.000 Förderprogramme sind im Moment in Deutschland abrufbar. Zum Thema Abwärme steht eine Vielzahl von Förderprogrammen sowohl auf regionaler als auch auf Bundes- bzw. EU-Ebene zur Verfügung, die nur darauf warten genutzt zu werden. Vielen ist überhaupt nicht bewusst, dass sie existieren. Wie immer gilt: Förderprogramme sind zeitlich befristet und ändern sich regelmäßig. ecotec hat in den vergangenen Jahren eine hohe Kompetenz in diesem Thema aufgebaut und bietet gerne auch in diesem Themenfeld eine strategische Beratung an.