Die Marktgebiete NCG und Gaspool werden zum 1. Oktober 2021 zusammengelegt. Insgesamt verbinden die beiden Marktgebiete dann 15 Fernleitungsnetze mit rund 750 nachgelagerten Netzen. Die Auswertung der Stellungnahmen der betroffenen Marktteilnehmer durch die Ferngasnetzbetreiber beschreibt die Auswirkungen bzw. Lösungsvorschläge.
Die Anzahl der Entry-Exit-Kombinationen verdoppelt sich durch die Zusammenlegung in etwa. Aufgrund nur eingeschränkter Transporte zwischen den Netzen der beiden heutigen Marktgebiete sind daher Probleme bei der freien Zuordenbarkeit von Entry- und Exit-Kapazitäten vorprogrammiert. Einstimmiger Tenor aller Beteiligten ist daher die Vermeidung von Transportkapazitätsengpässen, die die Liquidität am Gasmarkt verringern und zu höheren Preisen für die Verbraucher führen würden. Auch Gastransite könnten dann ggf. vermehrt über ausländische Routen laufen und zu Netzentgeltausfällen führen.
Da ein Netzausbau bis zur Zusammenlegung nicht möglich ist und kapitalintensiv wäre, sollen marktbasierte Mechanismen die befürchteten Kapazitätsengpässe verhindern. Die Vorschläge gehen in Richtung eines auktionsbasierten Spread-Produkts (Swap), wie es im Gasmarkt bereits üblich ist, wenn Gas von einem ins andere Marktgebiet nicht physisch transportiert, sondern virtuell durch Handel wertmäßig glattgestellt wird (z. B. Kauf an TTF und Entnahme in NCG oder Gaspool). Als weiteres Instrument steht die Drittnetznutzung europäischer Nachbarnetze zur Diskussion. Fazit: Insgesamt scheint noch fraglich, ob die auf www.marktgebietszusammenlegung.de benannten Vorteile dann auch so eintreten.