In der vergangenen Woche kostete Erdgas im Spotmarkt (Day-ahead) an den Hubs TTF, NCG und Gaspool weniger als 10 €/MWh. Grund dafür sind die hohen Speicherstände und das überschüssige LNG, das in die EU drängt.
Relativ unbeeindruckt davon zeigt sich der Terminmarkt. Die Preise für die kommenden drei Kalenderjahre liegen im NCG-Marktgebiet bei ca. 18,50 bis 19,00 €/MWh. Grund dafür sind u. a. die festen CO2-Preise, die ab dem kommenden Winter wieder einen stärkeren Einsatz von Erdgas gegenüber Kohle zur Stromerzeugung erwarten lassen. Die Händler gehen jedenfalls davon aus, dass der Terminmarkt derzeit die Realität besser wiedergibt. Gewinner sind derzeit also alle jene Gasbezieher, die einen hohen Anteil an Spotmarktmengen beschaffen. Spätestens zur Heizsaison sollte sich die Situation wieder normalisieren.
Es gibt weitere Faktoren, die den (Spot-)Preis dann wieder ansteigen lassen können: Neben einem kalten Winterhalbjahr sind dies insbesondere steigende (LNG-)Gaspreise in Asien, Verzögerungen bei Nord-Stream 2 sowie der Transitstreit zwischen Gazprom und der Ukraine. Besonders betroffen wäre L-Gas, wenn dazu auch noch die Förderung in Groningen wegen des Erdbebens weiter reduziert werden müsste.