Damit deckt sie ca. 6,3 Mrd. m³ bzw. rund 7 % des deutschen Bedarfs ab, teilte der Bundesverband Erdgas, Erdöl und Geoenergie (BVEG) vergangene Woche mit. Im Vergleich zu 2010 hat sie sich damit gut halbiert bzw. beträgt noch ca. 30 % der Förderung um die Jahrtausendwende.
Laut Verbandsschätzungen liegen die Gasreserven hierzulande bei ca. 50 Mrd. m³. Diese wären bei gleichbleibender Förderung mit den Fördermengen von 2018 in acht Jahren, also 2026, aufgebraucht. Der jährliche Gasverbrauch in Deutschland liegt bei ca. 95 Mrd. m³, wovon ca. 44 % zum Heizen eingesetzt werden. Das ist immerhin ein Viertel unseres Primärenergiebedarfs.
Auch wenn sich die Förderung in Deutschland und im großen Groningen-Feld in den Niederlanden dem Ende zuneigt, Angst über Versorgungsengpässe sind nicht angebracht. Einerseits steigt das globale LNG-Angebot, insbesondere die USA wollen gern ihre steigenden Schiefergasmengen global vermarkten, andererseits wird mit der Fertigstellung der Nord-Stream 2 zusätzliches russisches Erdgas ab Ende dieses Jahres nach Deutschland strömen. Von einem Projektabbruch, wie von den USA gefordert, geht kaum jemand ernsthaft aus.
Aus den Zahlen wird deutlich, dass der Verband und seine Mitglieder unter Druck stehen und neue Perspektiven benötigen. Das „Fracking“ würde helfen, es ist in der öffentlichen Diskussion jedoch verpönt und wird daher auch nicht namentlich genannt. Insofern versucht der Verband unter dem Motto „Wir können mehr“ die Potentiale der heimischen Förderung wiederzubeleben. Ob das gelingt? Der neue, vom Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) mit der Branche initiierte Dialogprozess "Gas 2030" nimmt den Energieträger Gas näher unter die Lupe und erörtert seine mittel- und langfristigen Nutzungsperspektiven. Im Herbst soll der Ergebnisbericht vorgelegt werden. Das BMWi will daraus ableiten, wo politischer Handlungsbedarf besteht.