In unserer Ausgabe vom 8. Februar 2018 berichteten wir über die gefährdete L-Gas-Versorgung durch die zunehmenden Beben im Gronigen-Feld. Jetzt hat es wieder schwer gerummst: die Bewohner wurden nicht nur unsanft aus dem Schlaf gerissen, sondern es wurden ca. 900 neue Gebäudeschäden registriert. Dies führt dazu, dass die Förderung bereits nächstes Gaswirtschaftsjahr von geplanten 16 auf 12 Mrd. m³ zurückgefahren wird, womit die Wahrscheinlichkeit schwerer Beben signifikant sinken soll.
Der Ferngasleitungsbetreiber Gasunie soll jetzt prüfen, wie die Versorgungslücke ausgeglichen werden kann, auch um die Lieferverpflichtungen nach Deutschland einzuhalten. Eine Möglichkeit ist besteht darin, mehr Stickstoff zu beschaffen und es H-Gas beizumischen.
Nicht nur L-Gas-Kunden sollten wachsam sein und die Preise für den kommenden Winter im Auge behalten. Für die Gaspreise wäre es jedenfalls aus Verbrauchersicht ein unschönes Szenario, wenn neben Lieferausfällen aus NL zusätzlich ein kalter Winter käme, Nordstream 2 nicht rechtzeitig in Betrieb ginge, die Gastransitverhandlungen mit der Ukraine nicht abgeschlossen wären und Asien wieder mehr LNG benötigen würde. Viel Konjunktiv, aber über eine Absicherung darf man trotzdem nachdenken.