Die im Rahmen des „Nationalen Aktionsplans Energieeffizienz“ (NAPE) aus der Taufe gehobene und von der Bundesregierung sowie 22 Organisationen der Wirtschaft getragene „Initiative Energieeffizienz-Netzwerke“ bleibt in ihrer Entwicklung stark hinter den Erwartungen zurück. Von den bis 2020 angepeilten 500 Netzwerken sind bisher nur 167 aktiv und die Zahl der Neugründungen ist in 2017 auf 40 gesunken (2016: 70). Hintergrund der Initiative ist die von der Bundesregierung durchgesetzte Ausnahmeregelung von der EU-Effizienzrichtlinie, die eine Energieeinsparverpflichtung von 1,5 % pro Jahr bis 2020 vorsieht.
Bei einer Veranstaltung der Initiative erklärte Wirtschaftsstaatssekretär Thomas Bareiß (CDU) das Thema voranzubringen, um das Ziel von 500 Netzwerken zu erreichen. Parallel wird im Umweltministerium ein Maßnahmenprogramm zur Umsetzung der Klimaschutzziele erarbeitet, für das der gesetzliche Rahmen in 2019 geschaffen wird.
Ob die hoch gesteckten Ziele der Initiative und die anvisierte Energieeinsparung erreicht werden, darf bezweifelt werden. Viele große Verbraucher haben sich in Anbetracht der bereits unternommenen Anstrengungen und Vorleistungen sowie der vielfältigen Verpflichtungen, z. B. zu Energiemanagementsystemen und Audits, bisher nicht in den Netzwerken engagiert. Bleibt zu hoffen, dass bei einer Nichterreichung der von der Initiative selbst gesteckten Ziele nicht zusätzlicher Druck durch Ordnungsrecht aufgebaut wird.