Die Trading Hub Europe GmbH (THE) erhöht die Gasspeicherumlage ab dem 1. Juli 2024 um knapp 35 % auf 2,50 €/MWh (aktuell 1,86 €/MWh). Die Umlage gleicht die kostspielige „Zwangsbefüllung“ der deutschen Erdgasspeicher in der Gaskrise zur Versorgungssicherheit im Winterhalbjahr aus, da die Verkäufe zu deutlich günstigeren Preisen erfolgten. Auch der deutliche Rückgang der umlagepflichtigen Endverbrauchs- und Transitvolumina hat zur Anhebung beigetragen. 2022 wurde durch THE ein Gasvolumen von etwa 50 TWh zu einem durchschnittlichen Einkaufspreis von ca. 175 €/MWh beschafft und eingespeichert. Bereits im Winter 2022/2023 wurden davon rund 12,5 TWh veräußert. Der durchschnittliche Verkaufspreis betrug ca. 77,50 €/MWh. Mit Beginn des Winters 2023/2024 startete die Veräußerung der restlichen Volumina, die Mengen sind inzwischen vollständig veräußert. In Summe wurde hierbei ein durchschnittlicher Verkaufspreis von ca. 48,50 €/MWh erzielt. Die Speicherumlage läuft zum 31. März 2027 aus. Bis zu dem Zeitpunkt muss das noch bestehende Defizit gedeckt werden. Unter Berücksichtigung der bis zum Ende der Laufzeit prognostizierten Kosten und Erlöse beträgt es rund 6,5 Mrd. €. Die nächste Festsetzung der Gasspeicherumlage erfolgt zum 1. Januar 2025.
Fazit: Fast schon vergessen ist die kritische Phase am Gasmarkt vor ca. 2 Jahren, als die Gasspeicher leer waren und die Angst, abgeschaltet zu werden, hoch war. Das, was jetzt auf die Gaskunden zukommt, ist quasi die nachträgliche Versicherungsprämienrechnung. Es besteht wenig Hoffnung, dass die Bundesregierung den Deckel übernimmt. Einer Beschwerde eines Marktteilnehmers beim OLG räumen wir ebenfalls nur geringe Erfolgschancen ein.